Weshalb prozessorientiertes Schreiben gerade heute so wichtig ist für rastlose Menschen.
- Martina Flück

- 20. Aug.
- 4 Min. Lesezeit

Was ist Prozessorientiertes SChreiben?
Beim prozessorientierten Schreiben steht nicht das Produkt sondern eben dein Prozess im Vordergrund. Also, nicht der Prozess des Textes - sondern DEIN ganz persönlicher Prozess.
Hier schreibst du nicht, damit andere es lesen und dir auf die Schulter klopfen. Oder weil du einen Bestseller produzieren willst oder berühmt sein möchtest. Du schreibst, um dich besser kennen zu lernen und Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.
Prozessorientiertes Schreiben kann diese Formen beinhalten:
Vom Bild zum Text
Cluster, Tabellen, Mindmaps
Dialoge
Musische Elemente wie Musik - Malen - Gestalten - Bewegen
Perspektivenwechsel
Automatisches Schreiben
Free Writing
Journaling
Verdichtung in Poesie
etc.
Diese Art zu schreiben birgt eine grosse Kraft in sich, um rastlosen Menschen zu innerer Ruhe und Frieden zu verhelfen. Du kannst dich selber reflektieren und immer besser kennen lernen. Dein Geist ist beim Schreiben im HIER und JETZT. Er kann endlich zur Ruhe kommen.
Warum ist Prozessorientiertes Schreiben heute so wichtig für rastlose Menschen?
Unsere Welt dreht schnell und permanent. Wir sind überall und jederzeit erreichbar. Informationen prasseln auf uns ein wie Sprühregen (im angenehmen Fall) oder Meteoriteneinschläge (im weniger guten Fall).
Für viele von uns (ich kann ein lautes Lied davon singen!) bedeutet das Stress pur.
UND: Ganz oft merken wir es nicht. Wir sind dauerberieselt, wissen eigentlich, dass uns das nicht gut tut und dennoch sind wir mittendrin. Das Resultat: Unser Geist ist rastlos. Er kommt nicht zur Ruhe. Ausnahmezustand, vielleicht sogar Überlebensmodus rund um die Uhr.
Menschen wie ich, die sehr empfänglich für Signale aus ihrem Umfeld sind und dauernd bewerten, ob und was hier zu tun ist, kommen nicht zur Ruhe. Wir sind in einer Dauerschleife und spüren unsere inneren Bedürfnisse nicht mehr. Hören unsere innere Stimme nur ganz selten. Vielleicht gehörst auch du zu diesen rastlosen Menschen, die sich um alles und jeden kümmern und manchmal dabei selbst verloren gehen?
Weisst du noch, wer du bist? Oder wer du sein möchtest? Vergessen? Kein Wunder, denn in diesem immer währenden Strudel kommst du nicht zum Innehalten. Dein wilder Ritt durch Raum und Zeit geht weiter. Du merkst, dass etwas nicht stimmt, dass es so nicht gut ist, dass es dir nicht gut tut.
Je länger du in diesem Karussell unterwegs bist, desto vernebelter wird dein Geist. Du bist nicht dein ganzes DU. Ein Schleier liegt über allem und eigentlich wolltest du doch was ganz anderes leben. Logische Konsequenz: Unzufriedenheit. Perfekte Basis für Streit. Und das wiederum ist das genaue Gegenteil von dem, was uns so gut tun würde: Frieden.
Prozessorientiertes Schreiben bringt dich zum Reflektieren, es ordnet Zusammenhänge neu, lässt neue Perspektiven erkennen und trägt so zu deinem inneren Frieden bei.
Friedliche Menschen begegnen der Welt friedlich.
Welche Rolle wird Prozessorientiertes Schreiben in der Zukunft spielen?
Wer schreibt der bleibt. Ein alter Spruch und so wahr wie immer schon.
Ich ergänze gerne: Wer schreibt, der wird.
Wer schreiben kann, erlebt und schafft sich selber neu. Wer wahrhaftig schreiben kann, sich selbst im Schreiben begegnen kann, der schafft Frieden und Ruhe in sich.
Umgeben von künstlicher Intelligenz verlieren wir manchmal den Bezug zu uns selbst. Schnell ChatGPT fragen und alles ist klar...Denken, ja gar fühlen? Nop - dauert zu lange!
Künstliche Intelligenz kann uns nicht sagen, wie wir uns fühlen. Welche Stimmen in uns erklingen, welche Horror-Show oder welches Puppentheater da gerade in unserem Hirn abgeht, was uns gerade gut tun würde. Das zu erforschen ist unsere Verantwortung. Für uns selbst und für alle um uns herum.
In Zukunft wird es unerlässlich sein, dass wir uns mit uns selber verbinden können. Dass wir uns bewusst sind, wer wir sind. Dass wir Methoden haben, mit denen wir an unser Innenleben rankommen. Das geht nicht per Knopfdruck. Dazu braucht es Ruhe, Zeit und ein Mindestmass an Wissen.
So fängst du mit Prozessorientiertem Schreiben an:
Probiere es einfach mal aus. Hier ist eine Mini-Anleitung für dich:
Nimm ein leeres Blatt Papier.
Stell dir einen Timer auf 7 Minuten.
Schreibe 7 Minuten lang alles auf, was dir gerade durch den Kopf geht. Bewerte nicht, streiche nichts. Rechtschreibung ist egal. Niemand ausser dir wird diesen Text jemals lesen. WICHTIG: Setze den Stift nicht ab. Immer weiter schreiben.
Lege nach 7 Minuten den Stift weg und schüttle die Hände. Streck dich.
Nimm einen Stift in einer Farbe, die dir gefällt.
Lass deine Augen über den Text gleiten. Kringle 3 - 5 Wörter oder Satzfragmente mit deinem Farbstift ein, an denen deine Augen hängen bleiben.
Wähle 1 davon.
Setze es als Titel oben auf ein neues Blatt.
Stell einen Timer auf 8 Minuten.
Schreibe nun einen freien Text zu diesem Titel. Denk nicht. Schreibe einfach. Lass dich von deinem Stift leiten.
Wenn du nach 8 Minuten noch nicht aufhören möchtest, dann schreibe weiter. Ich empfehle, nicht länger als 15 Minuten zu schreiben.
Mach eine kurze Pause.
Lies dir deinen Text noch mal durch. Welche Gedanken gehen dir dabei durch den Kopf? Erkennst du Zusammenhänge? Ist es einfach eine lustige Geschichte? Wie ging es dir beim Schreiben? Wie fühlst du dich? Was nimmst du mit?
Vertraue dem Prozess. Dein Text darf total schräg sein. Oder lustig oder traurig. Alles ist gut. Es kann auch sein, das du gleich nach dem Schreiben das Gefühl hast, dass da nix in dir geschah. Auch gut.
Schreiben wirkt. Manchmal dauert es etwas länger. Dein rastloser Geist braucht ein wenig Geduld.
Schreibe einfach weiter.
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