Das passiert, wenn du nicht schreibst - die 5 unterschätzten Konsequenzen
- Martina Flück
- 28. Juli
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 4 Tagen

Schreiben: Eine hochwirksame Methode, um ein besseres Leben zu führen.
Hier erfährst du die 5 unterschätzten Konsequenzen, die entstehen, wenn du nicht schreibt.
Wohlgemerkt, mit "Schreiben" meine ich nicht E-Mails oder Einkaufszettel. Ich meine damit prozessorientiertes Schreiben, angeleitetes Schreiben, wie du es mit mir erleben kannst. Denn diese Art zu schreiben birgt eine wirksame Kraft in sich, um ein Leben voller Freude und Leichtigkeit zu leben. Du kannst dich selber reflektieren und immer besser kennen lernen. Es unterstützt dich beim Erreichen von Zielen. Schreibend gelingt es dir einfacher, deine Gedanken zu beobachten. Wenn du nicht schreibst, verpasst du all dies womöglich.
1. Du vergisst grossartige Ideen
Du bist unterwegs (bei mir zum Beispiel beim Joggen im Wald) und eine grossartige Idee taucht aus dem Nichts in deinem Hirn auf. Oder unter der Dusche, in deinen Träumen, in einem Meeting, bei dem es um etwas ganz anderes geht. Gedanken sind flüchtig. Ideen ebenso. Wenn du sie nicht aufschreibst, gehen sie möglicherweise verloren. Klar, vielleicht tauchen sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf. Aber hey, wie cool wäre es, wenn du sie einfach gleich aufschreibst? Wenn du ein ganzes Buch füllst mit all den Ideen, die du hast. Ein Ideen-Konserve sozusagen. Why not? Notiere einzigartige, lustige, fantastische, glorreiche Ideen in dein Buch. Und alle anderen auch. Irgendwann werden sie ihren Auftritt haben.
Du musst sie nicht heute umsetzen. Auch nicht in einer Woche, vielleicht sogar nie. Doch wenn du sie nicht aufschreibst, sind sie irgendwann weg. Im besten Fall wabern sie noch eine Weile in deinem Geist herum. Dort blockieren sie dann deine Energie für andere Dinge. Wenn du sie aufschreibst, ist Ruhe da oben.
Im schlechtesten Fall tauchen die Ideen ab, gehen verloren. Auf Nimmerwiedersehen. Wer weiss, was alles daraus hätte werden können?
Wie schade.
2. Du glaubst weiterhin, dass du nicht schreiben kannst
Wenn ich Menschen erzähle, dass ich Schreibworkshops leite, dann kommt ganz oft: "Oh, ich kann nicht schreiben". Und damit meinen sie dann meist, dass sie nicht wissen, wie ein Text korrekt aufgebaut sein soll. Wie man Kotelett richtig schreibt oder wo welches Satzzeichen hingehört. Sie meinen damit all ihre Erfahrungen aus der Schule, als ein Lehrer ihren Aufsatz mit rotem Stift und einer Note versah. Sie meinen damit, dass ihnen nichts einfällt.
In meinen Schreibworkshops spielt all das "richtig schreiben" keine Rolle. Weil du nicht alleine schreibst, sondern eine ganz klare Anregung erhältst, kannst du direkt loslegen. Egal, was dabei rauskommt. Auch abgehackte Sätze und wirre Wortaneinanderreihungen haben ihre Kraft und ihren Charme.
Wenn du nicht schreibst, wirst du nie entdecken, dass da ganz viele Geschichten in dir schlummern. Du wirst nie das Glück erleben, wenn deine Augen gespannt dem Stift folgen und die Wörter einfach auf dein Papier fliessen. Du wirst nie wissen, dass du wundervolle Poesie schreiben kannst. Du wirst immer denken, dass du keine Fantasie hast.
Kurz: Du wirst weiterhin etwas über dich glauben, das einfach nicht stimmt. Und das vielleicht sogar, obwohl du eigentlich gerne schreiben würdest.
Im unglücklichsten Fall überträgst du deine Idee, dass du nicht schreiben kannst, sogar auf weitere Generationen. Stell dir vor, alle deine Nachfahren leben im Glauben, dass sie auch nicht schreiben können. Wir Meiers oder Müllers oder wie auch immer können halt nicht schreiben. So ein Mist.
Ich weiss: Wenn du gerne schreiben willst, dann kannst du es auch.
3. Du wirst leichter OPfer des Optimierungswahns
Prozessorientiertes Schreiben ist immer auch eine Begegnung mir dir selber. Schreibend lernst du dich besser kennen. Im (z.B. von mir) begleiteten Schreiben kommst du dir Satz für Satz näher. Erforschst deine Stärken und deine Bedürfnisse. Yes, I know: all das kannst du auch auf andere Weise finden. Und es ist sogar eine super Grundlage. Meditiere, gehe wandern, male ein Bild, finde dich.
Und dann schreibe deine Gedanken auf. Denn durch das Schreiben bekommen deine Gedanken eine andere Form, eine Tiefe, eine Haltbarkeit. Nicht nur diffus, sondern da steht es klipp und klar, was du brauchst und was nicht. Du schärfst deinen Fokus, bekommst Klarheit. Du bleibst dir selbst nicht verborgen.
Mit diesem Wissen kannst du im Bedarfsfall gezielt nach Unterstützung suchen. Weil du weisst, was du brauchst, verlierst dich nicht in stundenlangem Scrollen und Website-Hopping. Du glaubst nicht jeder Zeile, die dir Heilung verspricht. Du weisst, was dir gut tut, was du willst. Und noch viel wichtiger: Was du NICHT willst. Schreiben bringt dir Klarheit. Im Moment. Und noch Monate später kannst du es lesen.
4. Du wirst es später bereuen
Viele Menschen haben den Traum, ein Buch zu schreiben. Doch ein ganzes Buch? Das scheint dann doch sehr gross. Und überhaupt, wen interessiert denn, was du schreibst? Und wie soll das überhaupt gehen? Wo anfangen? Wie dranbleiben? Lieber sein lassen. Nix für mich... Diese Idee des Schreibens ewig auf später zu vertagen, hat die logische Konsequenz, dass du es niemals ausprobieren wirst. Immer mal wieder ploppt da diese Idee in dir auf. Du kannst es für eine Zeit ignorieren. Doch: Vertagte Träume machen unzufrieden. Memento Mori - niemand von uns lebt ewig. Und viele Sterbende bereuen, was sie NICHT getan haben. Klingt krass? Ja. Und auch irgendwie realistisch, oder?
Was spricht dagegen, es einfach zu versuchen? Starte mit einer Kurzgeschichte. Oder mit einer Kürzestgeschichte. Schreibe fünf Sätze, dann zehn. Es wird dich glücklich machen. Schreibe einfach drauflos. Bearbeiten kommt später. Schreib für dich, denk noch nicht an das grosse Schlussprodukt.
Du kannst auch ein Buch gestalten, das aus lauter Mini-Geschichten oder Kurz-Gedichten besteht. Du kannst auch einfach ein Heft voll schreiben. Auch das ist eine Art Buch.
Egal, was es ist: Fange einfach an und freue dich an jedem Satz, der aus dir fliesst. Schreibe um des Schreibens willen.
5. deine Kreativität verkümmert
Wenn du schreibst, schafft du etwas. Du bist kreativ. Du spielst. Du spielst mit Wörtern. In dir steckt auch das Kind, das du mal warst. Auch wenn du schon 70 bist. Dieses Kind ist ewig Kind und Kinder spielen nun mal gerne. Schreibend kannst du in gepunkteten Gummistiefeln durch Wasserpfützen springen, du kannst in UFO´s durchs Weltall reisen, du kannst aus dem Nichts eine Brücke von hier zum Wald am Ende des Maisfeldes entstehen lassen.
Schreibend ist alles möglich. Wenn du deiner Fantasie freien Lauf lässt, dann kann es schon mal geschehen, dass sie zusammen mit dem Rest der wilden Herde davon galoppiert und dich fliegen lässt. Ein wundervolles Gefühl.
Das geschieht jedoch nicht "einfach so". Es ist ein Training. Schreiben ist auch Training. Wie Fussballer für ein wichtiges Spiel trainieren, trainieren auch Schreibende.
Trainiere deine Kreativität wie einen Muskel. Gib ihr Futter, mach Verrücktes. Schreibe Ungewöhnliches.
Dein Hirn, dein Wohlbefinden, deine Leichtigkeit, deine Lebensfreude werden es dir danken. Denn durch dieses Training, dieses unbekümmerte Schreiben, dieses Verrücktsein nährst du einen wichtigen Teil deines Selbst. Menschen streben nach Kreativität. Wir wollen etwas schaffen. Es macht uns glücklich. Wenn du es nicht machst, verkümmert ein wichtiger Teil in dir.
Dein Leben ist zwar ok, doch es fehlt die Verve. Es plätschert dahin. Es ist vielleicht ein angenehmes Leben. Doch wer will schon angenehm, wenn verspielt, fröhlich, leicht, verrückt, aussergewöhnlich auch zu haben ist?
Fazit: SChreibe Geschichte(n)
Wenn du schreibst, bist du mit mehr Leichtigkeit und Lebensfreude durch dein Leben unterwegs. Wenn du meinst, dass du nicht schreiben kannst: Such dir eine Schreibgruppe. Besuche einen Workshop, gönne dir eine Individualbegleitung.
So gelingen dir überraschende und wirksame Texte. Es lohnt sich, immer einen Stift dabei zu haben. Wenn dich die Muse küsst: Schreib drauf los. Und schreibe auch dann, wenn du das Gefühl hast, du hättest keine Ahnung, worüber du schreiben sollst. Es ist egal, was du schreibst. Wichtig ist, DASS du schreibst. Für ein Leben voller Leichtigkeit und Lebensfreude.